Am Montag, den 5. August 2024 um 6.00 Uhr starteten Tom, unser Bergführer, Claudia, Markus, René, Dimitri und Judith zur diesjährigen Hochtourenwoche im
Parc des Ecrins.
Mit dem Mietbus fuhren wir über Genf nach Chambery, weiter Richtung Italien und nach langem Anstehen durch den teuren Frèjus Tunnel wieder zurück nach Frankreich.
Über Briançon, Vallouise-Pelvoux nach Ailefroid zum Parkplatz Pré de Madame Carle, 1860müM. Hier wurde umgepackt und das Gepäck optimiert. Der Aufstieg zum Refuge du Glacier blanc 2510müM war sehr abwechslungsreich und schweisstreibend. Gegen 17.30 erreichten wir die Hütte, die sehr gut ausgelastet war. Wir richteten uns dort für zwei Nächte ein.
Dienstag 6. August 2024
Unser heutiges Ziel ist die Pointe Cézanne. Mit Studium der vorhandenen losen Blätter in der Réfuge du Glacier Blanc (2540m) kann Thom die Route noch optimieren…. Dennoch gibt es bereits um 04.00h Frühstück und um 04.45h starten wir in Richtung Osten hinter der Hütte vorbei und biegen bald nach Norden ab und steigen ziemlich mühsam die Moräne hoch. Um ca 7.00 gibt es eine erste Pause und wir rüsten uns aus. Wir folgen der Moränenkrete und wechseln dann auf den Felsgrat, welcher uns auf die Pointe Cézanne (3336m) bringt und den Blick auf die Moränen- und Seenlandschaft nördlich von uns mit dem Col d’Arsine öffnet. Mit einem munteren auf- und ab klettern wir dem Grat entlang bis auf den Pic du Glacier d‘ Arsine (3364). Von dort steigen wir auf den Glacier Blanc runter und zurück zur Hütte.
Mittwoch, 7. August 24
geplant für heute war der Hüttenwechsel vom refuge du Glacier blanc, 2542m zum refuge des Écrins, 3175m, kombinieren wollten wir das mit einer Kletterei (PdB) auf dem Weg. Die Wettervorhersage versprach allerdings den schlechtesten Tag der Woche mit Gewittern gegen Mittag. Fast beim Einstieg zur Route kamen schon um 8:00 die ersten Regenzellen, so dass der Vorschlag von Thom, stattdessen Ausbildung auf dem Gletscher zu machen, uns allen sehr willkommen war. Geübt haben wir dann Eisschrauben setzen, Sanduhren basteln und als Vorbereitung für den Folgetag das Überwinden einer Stufe in Schnee und Eis mithilfe von ein oder zwei Pickeln. Die Hütte erreichten wir glücklich mit trockenen Kleidern wenige Minuten vor dem einsetzenden Regen.
Donnerstag, 8. August 2024
Heute hiess es früh aufstehen, denn um 3.00 Uhr gab es Frühstück. Gestärkt, aber noch etwas müde ging es dann los. Unser Ziel ist die Barre des Écrins – mit einer Höhe von 4102 Metern, der südlichste und westlichste Viertausender der Alpen.
In der Dunkelheit ging es zuerst noch gemütlich über den Glacier Blanc, bevor es dann steil nach oben ging.
Wir passierten unterhalb von Séracs und überquerten breite und sehr tiefe Gletscherspalten. Vor der Brèche Lory, mussten wir dann noch ein Spalte senkrecht überklettern und unsere Eiskletter Fähigkeiten wurden kurz geprüft. Hier kam uns die Eisausbildung vom Vortag zugute.
Bei der Brèche Lory wurden die Steigeisen abgezogen und wir wechselten auf den Grat. Der Felsgrat war schneefrei und wunderschön zum Klettern und so vergingen die 1.5h auf den Gipfel wie im Flug. Auf 4102 M.ü.M angelangt gab es nur eine kurze Pause – aber ausreichend genug, um die wunderschöne Aussicht zu geniessen.
Auf dem gleichen Weg ging es wieder zurück. Am Ende des Grats montierten wir wieder die Steigeisen für den Abstieg. Wir seilten vom Fels direkt über den Bergschrund ab und es ging wieder zu Fuss über den Aufstiegsweg zurück.
Das verlangte von allen, trotz der Müdigkeit, die nun langsam einsetzte, nochmals grosse Konzentration. Wieder auf dem Glacier Blanc angekommen, gönnten wir uns das erste Mal eine längere Pause.
Danach ging es gemütlich über den Gletscher zurück zur Refuge des Écrins. Um 14.40 Uhr trafen wir wieder bei der Hütte ein. Erschöpft, aber glücklich haben wir dann den Rest des Tages noch entspannt, Uno gespielt oder geschlafen.
Freitag, 9. August 2024
Am Vorabend vom Freitag 09. August einigten wir uns auf das späte 07:00 Frühstück, was mir wie Ausschlafen vorgekommen ist. Wir packen unsere Rucksäcke und marschieren bei bestem Wetter um ca. 07:45 die Moräne runter auf den Gletscher. Ein kurzer Marsch von 1 Stunde zum Einstieg in die Route PDB ist nötig.
Wir richten uns ein und lassen die meisten Rucksäcke zurück. Um ca.9:30, etwa eine dreiviertel Stunde oberhalb des Refuge Glacier Blanc, steigen wir in die Mehrseil Kletterroute PDB zur Aiguille Pierre Etienne mit Schwierigkeit 3c>4a ein.
Die gut strukturierte Route wurde von Tom eröffnet, der das Seil mit René teilt. Danach folgt Dimitri mit Judith und die dritte Seilschaft besteht aus Kusi und Claudia. In gutem griffigem Felsen gehts schnell hoch.
Die Tour ist gut ausgewählt. Sie fordert von den schwächeren Teilnehmern im Nachstieg einiges ab und auch die Stärkeren im Vorstieg werden mit Keilen und Friends legen und der Seilhandhabung gefordert.
Nach 3 Stunden erreichen wir alle glücklich den Gipfel.
Nach einer kurzen Pause seilen wir uns nur wenig vom Gipfel weg 20 m in die Tiefe ab. Jetzt geht es über Schutt und Geröll zurück zum Einstieg, wo wir unsere zugelassenen Rucksäcke packen.
In gemütlichen Schritt erreichen wir die Cabane Glacier Blanc, wo wir ein feines Stück Früchte Tarte geniessen. Schnell noch die restliche Ausrüstung, die wir vor zwei Tagen hier deponiert haben, eingepackt und schon begeben wir uns auf den rund 1 1/2-stündigen Abstieg. Den Abend verbringen wir in Ailefroid im Hotel Engilberge, wobei wir zuvor gemütlich durch das (Boulder)-Dorf schlendern und im Gras einen Apèro geniessen, bevor wir im Hotel das Gala-Dinner geniessen.
Samstag Heimreise
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