Abschönen
Freitag 31. Mai, Othmar, Sigi und René fahren nach Göschenen, hier treffen wir unseren Salbithüttenwart Richi und sein Kollege Sepp. Gemeinsam marschieren wir Richtung Salbithütte. Bis zum Bildstöckli ist der Weg Aper (bis auf wenige kleine Stellen). Oberhalb dem Bildstöckli ist eine geschlossene Schneedecke und wir montieren unsere mitgetragenen Schneeschuhe. Bei der Hütte hat es noch sehr viel Schnee. Zuerst graben wir suchend den Eingang zum Holzschopf. (Auf dem Holzschopfdach liegt noch über 60 cm und bis zur Türschwelle hat es nochmals 2,20 m hoch Schnee. Juhui, die Türe ist offen und wir können das Montagewerkzeug holen, denn jetzt geht’s auf die Wassersuche. Auf den Schneeschuhen gehen wir fünf bewaffnet mit Schaufeln, Hacke, Lawinensonde, Abstellhahn und Montagewerkzeug zum tiefsten Punkt der Wasserleitung. Mit der Lawinensonde suchen wir den Holzdeckel der Wasserleitung. Auf 2.70 m tiefe orten wir den Holzdeckel. Nach ca. 20 cm Schneeschaufeln sichten wir die Eisenstange, jetzt erst recht Schaufeln bis Richi den Hahn montieren kann. Das blaue Fass (Sandabscheider vom Bachlauf) finden wir über 1 m unter dem Schnee. Der grosse Holztrog (Sandabscheider) können wir nicht finden, denn es hat dort noch ca. 2 m hoch Schnee und darüber rund 3 m hoch Lawinenschnee (Nach Ortung mit der Lawinensonde). Müde gehen wir retour zur Hütte, zuerst löschen unseren Durst und anschliessend geniessen das gute Fondue aus Richis Küche.
Samstag 1. Juni Heute sind die nächsten Vorarbeiten für die Sommersaison angesagt. Da wir noch kein Wasser zur Hütte leiten können, graben wir den Wasserhahn der Quellfassung bei der Hütte aus, der auch ca. 1.40 m unter dem Schnee zum Vorschein kommt und räumen den Schnee vor der Hütte. Die Kamine und die Kochherde inkl. Herdplatten werden sauber geputzt. Zum Schluss graben wir den Deckel des weissen Wassertank aus, der auch ca. 1 m unter dem Schnee ist. Die Schweissstelle vom letzten Herbst sieht gut aus, der Tank kann (wenn der Sandfang gefunden ist) gefüllt werden. Nach getaner Arbeit geht’s Richtung Tal und im Gwüescht treffen wir die Personen vom Abschönen.
16 Personen unserer Sektion sind am Morgen nach Göschenen angereist und helfen der Korporation beim Abschönen. Auf der Nordseite der Reuss, dürfen die Weiden, wegen Lawinengefahr noch nicht betreten werden. (Es ist noch keine Woche her, dass mehrere Lawinen bis zur Reuss hinunter gedonnert sind und oben hat es noch viel Schnee, der auch noch kommen kann. Somit wird an den Südhängen gearbeitet. Der Sturm vom letzten November, hat so viel Arbeit hinterlassen, dass die über 80 SAC-ler/innen der 5 Hüttenbesitzenden Sektionen und die Einheimischen sehr müde werden und froh sind, als es Abend war. Der Sturm hat über 2’000 m3 Bäume ausgerissen oder geknickt und viel Holz liegen gelassen, bei zwei Bachbetten werden die Äste weggetragen und heiss entsorgt. Es wartet noch sehr viel Arbeit auf die Einheimischen, bis die Weiden sauber sind. Den Abend verbringen wir bei Seraina und Ihrer Mannschaft im Restaurant Gwüescht. Mit einem super Nachtessen inkl. einem guten Tropfen werden wir verwöhnt. Die meisten können im Gwüescht und 24 Personen schlafen beim Staudamm im Gasthaus Göschneralp.
Sonntag 2. Juni Heute am Sonntag ist ein lockeres Programm. Letztes Jahr durften wir den Staudamm von innen besichtigen und diesmal die Stromproduktion. Wir dürfen das Kraftwerk Göschenen mit Führung von 2 Kraftwerksmitarbeitern welche 30 bzw. 35 Dienstjahren schon beim Kraftwerk Arbeiten geniessen. Super war die Führung, denn die beiden leben nicht nur vom, sondern sie leben auch fürs Kraftwerk. Wir verabschieden uns von den beiden Führern und fahren zurück in unsere Heimat und wissen jetzt woher ein Teil unseres Stromes aus der Steckdose kommt.
Dank an alle «Abschöner/innen» es war ein super Tag und die Einheimischen danken vielmals für die geleistete Arbeit. Im Kalender gross und dick vermerken, am 6/7. Juni 2020 ist das nächste Abschönen im Göscheneralptal.
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