Mittwoch 26.06.
Pünktlich trafen alle 17 Teilnehmenden mit PW oder öV im Hotel Post in Andeer ein. Nach dem wohlschmeckenden Kaffee bestiegen wir mit leichtem Gepäck das Postauto, welches uns in Richtung Wergenstein führte. Typisch für den Schamserberg ist, dass bei vielen Dörfern am talseitigen Dorfrand eine Kapelle steht. An unserem Startort für die Wanderung, in Mathon, besuchten wir die Kapelle mit der speziell bemalten Orgel. Von hier führte uns Pirmin immer leicht ansteigend durch herrlich blühende Blumenwiesen hinauf über Vischinadi Muntogna da Schons zum lieblichen Libisee. Hier machten wir Mittagsrast und genossen die herrliche Flora und das schöne Wetter, zwar nicht Grand Beau aber trocken und angenehm warm. Frisch gestärkt ging es weiter. Kurz nach dem Start verliessen uns einige, und nahmen den direkten Weg nach Lohn unter die Füsse. Für die anderen begann schon bald das Abenteuer Rappakopf (2196 m), einem beliebten Ziel für Ski- und Schneeschuhtouren. Weglos kämpften wir uns hoch über Alpenrosen- und Heidelbeerbüschen unserem Gipfel entgegen. Nach dem Geniessen der Aussicht ging’s ebenso hüpfend und springend ein wegloses Stück hinunter. Doch bald erreichten wir den Wanderweg und stiegen sanft dem Waldrand entlang hinunter nach Lohn, von wo aus uns das Postauto wieder zurück nach Andeer brachte. Nach dem Zimmerbezug und der verdienten Dusche trafen wir uns schon bald im Speisesaal zum feinen Nachtessen.
Donnerstag, 27.06.
Der Start zur heutigen Wanderung befindet sich im Avers. Damit wir am Schluss der Wanderung ev. noch einen Blick ins Boulderparadies «Magic Wood» werfen können, werden drei Autos bei der Station Schmelzi parkiert. Mit dem Bus fuhren dann alle weiter bis Campsut. Ab hier führte der Wanderweg gleich steil ansteigend hinauf bis zur Furgga (2168 m). Oben angelangt genossen wir die tolle Aussicht über das Avers und das Valle di Lei mit dem Stausee Lago di Lei. Beim Abstieg folgten wir dem Zickzack-Weg Richtung Staumauer und liessen den Blick immer wieder über die wunderbare Bergwelt schweifen. Kurz nach dem Überqueren der Staumauer trafen wir im Baita del Capriolo, einem auf italienischem Gebiet liegenden Restaurant, ein. Hier machten wir unseren Mittagshalt und liessen uns von der Italianità bezaubern. Über die Alpe del Crot und die Alpe Motta gelangten wir zum Wald. Schon bald begann der steile und rutschige Abstieg durch das Val digli Uors hinunter zur Postautostation. Langsam und vorsichtig stiegen wir über glitschige Wurzeln und rutschige Steine abwärts und wurden auch noch von einem kurzen Regenschauer, dem einzigen in den 4 Tagen, geduscht. Dank einer 7-minütigen Verspätung erwischten wir unseren Postautokurs noch «rechtzeitig». Die meisten fuhren nun auf direktem Weg zurück nach Andeer. Einige marschierten noch ein Stück dem Averserrhein entlang hinunter und bestaunten noch die Künste der Boulderer, bevor sie mit den Autos zum Hotel zurückkehrten. Auch heute Abend werden wir mit einem feinen Nachtessen verwöhnt.
Magic Wood
Freitag, 28.6.
Heute Morgen führte uns das Alpentaxi von Andeer zum Lai da Vons hinauf. Hier starteten wir unsere wunderschöne Rundtour. Nach kurzem Einlaufen ging es bald steil auf dem wunderschönen Wanderweg bergan, und nach kurzer Rast durch die gleiche romantische Landschaft wieder hinunter zur Alp Durnan. Für die Mittagsrast machten wir einen kleinen, sich lohnenden Abstecher zum Lai Lung. Frisch gestärkt marschierten wir weiter zum kleinen, aber herrlich gelegenen Lai Ner, der seinen Namen wirklich verdient. Anschliessend ging es erholsam weiter durch Wälder und Wiesen zum Weiler Pastgaglias. Hier löschten wir bei herrlicher Aussicht unseren Durst um dem folgenden kleinen Anstieg gewachsen zu sein. Sanft absteigend folgten wir alsdann dem Weg durch herrliche Blumenwiesen zurück zum Lai da Vons wo uns das Alpentaxi wieder abholte. Das Wetter war grösstenteils sonnig und alle waren des Lobes voll über diesen wunderschönen Tag. Das Abendessen, wer wollte mit Fisch, setzte dem Tag noch eine glänzende Krone auf.
Die Blumeninspektion
Samstag, 29.06.
Für heute war eine Tour im San Bernardino-Gebiet geplant. Die Wettervorhersagen waren aber unsicher und von Gewitter- und Starkregen-Warnungen geprägt. So entschied sich unser Tourenleiter für eine kürzere Tour in der Umgebung von Andeer, da wir ja alle auch noch unseren Heimweg antreten mussten.
Also starteten wir beim Hotel und wanderten durch Andeer mit seinen teils wunderschönen Bündner-Häusern hinunter zum Rein Posteriur (Hinterrhein) und überquerten diesen über die aus dem Jahre
1856 stammende Holzbrücke. Diese Brücke hat Seltenheitswert, da es nur noch wenige solcher Exemplare gibt. Auch die Bezahlung der Brücke ist wohl einmalig:
Ein Drittel der Kosten wurden den stimmberechtigten Männern auferlegt und zwei Drittel je nach Vermögen auf die Haushalte aufgeteilt. Nun führte uns Pirmin auf guten Wegen hinauf durch den Wald zur Burgruine Cagliatscha. Die Ruine steht auf einem Felsvorsprung und bietet einen tollen Blick ins Tal und über die Berge. Nach kurzem Abstieg erreichten wir den Weiler Clugin mit einem besonderen Kleinod, der romanischen Kapelle mit der hübschen Apsis und den wertvollen Wandmalereien, einem Lieblingsort von Pirmin. Nachher gings dem Hinterrhein entlang zurück nach Andeer. Beim grossen Spielplatz machten wir noch Mittagsrast, bevor wir unsere Ferientage im Café Iselin neben dem Hotel bei Kaffee und Kuchen beendeten und unsere Heimreise antraten.
Lieber Pirmin, von meiner Seite und sicher auch von allen anderen Teilnehmenden bedanke ich mich für die schönen, erlebnisreichen und interessanten Tage in Andeer.
Verena Hunziker
Möchten Sie Bilder für den Druck oder ein Fotoalbum verwenden, benutzen Sie bitte die Bilder aus den Dropbox-Links, da diese über eine höhere Auflösung verfügen als jene aus dem Tourenbericht der Website.