Salbit vom Feinsten

Detailinformationen

Datum: Sa, 28. Jun. 2025
Gruppe: JO
Aktivität: Klettern
Leitung: Thomas Huber
Tourauschreibung:
Salbit

Salbit vom Feinsten

Tourenbericht

Manchmal geht es lange bis ein Bericht geschrieben wird… und manchmal sind gleich zwei da… hier die Version der Jugend:

Dieses Wochenende stand der Salbit-Südgrat auf dem Programm. 16 Seillängen feinster Granit, perfektes Wetter und eine motivierte Gruppe Bergbegeisterter – was will man mehr?
Mit guter Laune stiegen wir den steilen Weg zur Salbithütte auf und genossen das grandiose (und heisse) Wetter. Vielleicht meinte es das Wetter sogar schon fast ein bisschen zu gut mit all den Sonnenstrahlen, denn unser Aufstieg endete mit durchnässten T-shirts und manche munkelten sogar von Sonnenbrand. Nach einer kurzen Zwischenstärkung bei der Hütte machten wir uns auf, um unseren Kletterkünsten eine Auffrischung im Piazzen zu geben im nahegelegenen Salbit-Klettergarten. Nach einem leckeren Znacht gab es noch ein paar Runden Frantic (Uno – aber besser!) bevor sich die ganze Gruppe auf den Weg ins Bett machte. Dieser Weg war jedoch für einige von uns eine kleine Herausforderung, denn offenbar muss die Anwendung von Niveacreme geübt sein!
Den Wecker auf kurz nach 4:00 gestellt ging das Licht aus und wir versuchten so gut wie es ging zu schlafen. Nach einem gefühlt fünf-minütigen Schlaf hiess es dann also bald schon Anziehen, Frühstücken und los geht’s! Die kühle Morgenluft wirkte erfrischend und weckte uns dann gänzlich auf. Um kurz vor 5:00 machten wir uns in der Dämmerung und mit Blick auf unser heutiges Ziel gut motiviert auf den Weg.
Nach etwas mehr als einer Stunde entspannten Wanderns erreichten wir den Einstieg. Der Weg führte uns durch ein steiles Couloir, welches stellenweise mit Ketten abgesichert war hinauf auf eine Art kleines Plateau, auf welchem wir unter dem «Zahn» ein Stück weiterliefen und schliesslich den Zahnscharteneinstieg zum Südgrat auf 2585m fanden. Küse und Michi gingen als erste Seilschaft voran, Sofia und Nikola folgten als zweite Seilschaft und Thomas und Joel bildeten die dritte Seilschaft. Nach den ersten beiden Seillängen kamen wir auf dem Grat an.
Für die nächsten fünf Seillängen hiess es nun Piazzen in luftiger Höhe und spannender Absicherung. Zum Glück gingen Küse und Michi voran und legten schon ein paar Friends und Schlingen! Als wir dann auch die Schlüsselseillänge hinter uns hatten, ging es noch drei Seillängen weiter bis auf den Plattenturm auf 2895m. Nun hiess es einige Meter Abseilen und anschliessend ein Stück traversieren, da wir den Zwillingsturm aufgrund einer anderen Seilschaft ausliessen. Als letzte Kletteretappe standen wir nun vor einem leichten Stück Herumgekraxel und drei weiteren Seillängen. Vor allem die letzten beiden bildeten einen schönen Abschluss, bevor wir auf dem Gipfel ankamen. Dort überraschte Sofia mit einem mitgebrachten Kuchen, denn Thomas feierte heute Geburtstag!
Nach der willkommenen Stärkung machten wir uns auf, die letzten paar Meter bis vor die weltberühmte Salbit-Gipfelnadel hinter uns zu bringen. Oben angekommen genossen wir die atemberaubende Aussicht und nachdem Thomas die Nadel hinaufspaziert war, folgten alle anderen dann doch auch noch. Die Gipfelfotos sehen großartig aus!
Der Abstieg hielt auch noch einige spannende Momente für uns bereit und man musste bis zum Schluss aufmerksam und vorsichtig sein. Als wir dann endlich bei der Hütte angekommen waren, gab es erstmal ein kaltes Getränk!
Die letzten 1000 Höhenmeter Abstieg legten Sofia und Nikola dann zügig in unter einer Stunde zurück, während alle anderen gemütlich die letzten Höhenmeter genossen. Unten am Bach gab es nochmals eine Abkühlung und Joel wagte sich sogar ganz ins eiskalte Wasser!
Eine weitere gelungene und unvergessliche Tour mit der JO 🙂

und hier kommt die Version vom Alten:

Es standen schon einige Anwärter für den Südgrat in den Startlöchern und konnten es kaum erwarten, dass es los geht. Leider konnten dann doch nicht alle wie geplant dabei sein, aber es gibt ja immer wieder Möglichkeiten…
Endlich wieder zum Salbit! Traditionsgemäss trafen sich die Teilnehmer vor der Bäckerei in Göschenen um den geheimen Zaubertrank – (auch genannt Zwetschgenwähe) – für optimale Granit-performance zu geniessen, doch hier wartete eine herbe Enttäuschung auf uns: Bäckerei geschlossen, eine jahrzehntelange sozusagen von Generation JOler zu Generation JOlerin weitergegebene Tradition findet ein jähes Ende.
Nach kurzer Trauerminute verpflegten wir uns halt im lokalen Grossverteiler und machten uns auf zum Parkplatz der Salbithütte, wo die Anzahl Fahrzeuge die gute Wetterprognose schon mal bestätigte.
Mit einigen Schweisstropfen weniger im Körper, kamen wir zur Hütte hoch, wo schon der Willkommenstee von Richard und seinem Team uns erwartete. Nach Mittagslunch und feinem Kuchen der Hütte, ging es noch in den Klettergarten, um sich wieder auf den steilen Granit einstellen zu können.
Es gab ein tolles Znacht draussen vor der Hütte mit Sicht auf den Südgrat, der für den nächsten Tag auf dem Programm stand. Zwischen den einzelnen Bissen wurde die Route und die Seilschaftszusammensetzung besprochen. Ein JOler erhielt noch etwas spät eine Einführung in die Prävention und Behandlung von Sonnenbrand im Nacken 😉
Früh am Morgen ging es dann los: wir konnten bei Tageslicht ab Hütte bis zum Einstieg gehen, wo uns die Sonne dann auch schon freundlich in Empfang nahm. Dann hiess es Klettern was das Zeugs hielt, wobei teilweise etwas Stau wegen einer vor uns gestarteten Seilschaft entstand, aber die Zeit konnte gut durchgebracht werden mit Beobachten von (13!) Bartgeiern, welche über uns kreisten (nein: kein schlechtes Omen 🙂 ) , geniessen der grandiosen Aussicht und angenehmen, unterhaltsamen Gesprächen mit einem weiteren „aufgestauten“ Kletterpaar aus dem Engadin. Da vom Wetter her alles stabil war, gab es keinen Grund für Ueberholmanöver.
Schlussendlich oben, waren wir wieder beeindruckt, dass es doch ein zünftiger und langer Grat ist. Das erste Tüpfli auf dem i war dann, dass Sofia einen Geburtsagskuchen für ihren Papa bis auf den Gipfel hochgetragen hat, so dass wir nun ein Gipfelfestessen halten konnten. Dann wurde nochmals aller Mut hervor geholt und als weiteres i Tüpfelchen die Gipfelnadel bestiegen: „Jetzt seid ihr ganz oben gewesen!“
Nach schweisstreibendem Abstieg und erneutem Energie- und Flüssigkeitstanken bei der Hütte verabschiedeten wir uns beim tollen Hüttenteam und trainierten unsere Knie und Oberschenkel mit weiteren tausend Höhenmetern bergab. Zum Glück war die Göschener-Reuss so kalt wie immer, worin wir vom Grosszehen bis ganzen Körper abkühlen konnten.
Einmal mehr: einfach genial hier und ganz bestimmt gilt: nach dem Salbit ist vor dem Salbit!


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