Wandertage Saint-Ursanne 996 m

Detailinformationen

Datum: Fr, 12. Apr. 2024
Gruppe: Alle
Aktivität: Wandern
Schwierigkeit: T2
Leitung: Doris Gasser
Tourauschreibung:
Wandertage Saint-Ursanne 996 m

Wandertage Saint-Ursanne 996 m

Tourenbericht

Weite Jurahöhen und ein verzaubertes Tal

Freitag 12. April 2024 Delsberg – Haute Borne – la Caquerelle
Frühlingshaft war die Sonne, frisch die Luft, als wir in Delsberg aus dem Zug stiegen – 15 Menschen und 1 Hund. Den Start-Kafi gab es in der Bäckerei / Konditorei gleich gegenüber dem Bahnhof. Sehr fein die Kafis und die heisse Schoggi, aufmerksam und speditiv der Service! Doris informierte uns kurz über die heutige Wanderung, und schon marschierten wir los. Wir überquerten den Fluss «la Sorne», der durch Delsberg fliesst und etwa 1 km weiter in die Birs mündet. Bald erreichten wir den Hangfuss des nördlichen Bergrückens und damit unseren ersten Anstieg. Es war sonnig, noch nicht allzu warm, und so kamen wir auf einem angenehmen Wanderweg gut voran. Wie geplant erreichten wir zum Zmittag die Höhe bei «la Haute Borne». Beim Picknick schweiften unsere Blicke ins Delsberger Becken, zum Mont Raimeux und zum Chasseral. Vor uns auf der Wiese blühten Knabenkräutern und goldgelben Schlüsselblumen. Den Kafi nahmen wir auf der Terrasse des Restaurants «Haute Borne», ebenfalls ein sehr empfehlenswertes Lokal. Wir widerstanden der Versuchung, noch eines der grossen Desserts zu nehmen, und spazierten mit leichten Beinen weiter durch Frühlings-Wiesen, vorbei an prächtigen grossen Bäumen, meist Linden, Buchen oder Eichen. Rechts öffnete sich der Blick Richtung Ajoie, Sundgau und Vogesen bis zum Schwarzwald. Nach etwa 1.5 Std. erreichten wir den höchsten Punkt des Bergrückens, den Sendeturm bei «Les Ordons» (995 m ü.M.). Am Schluss mussten wir kräftig aufsteigen, wurden aber mit dem Blick auf die weissen Bergspitzen der Berner Alpen belohnt, sie schwebten über den dunklen Waldhügeln des Juras. Nach einem kurzen, landschaftlich reizvollen Abstieg lag unser Tagesziel, der kleinen Weiler mit dem Hotel «la Caquerelle» in greifbarer Nähe vor uns. Es war nun ziemlich warm, weshalb wir am Col des Rangiers unseren gröbsten Durst stillten, bevor wir die letzten 20 Minuten Weg unter die Füsse nahmen. Das imposante Hotel liegt auf der Wasserscheide zwischen den Flüssen Birs und Doubs, zwischen Nordsee und Mittelmeer. Es empfing uns von aussen wie von innen mit traditionellem französischem Charme. Rasch hatte uns die freundliche Wirtin unsere Zimmer gezeigt. Die einen holten nun die Siesta nach, die anderen genossen im hellen Wintergarten den Apéro. Zum Nachtessen kamen wir in den traditionellen Speisesaal mit bemalter Stuck-Decke. Das Essen war unkompliziert, frisch und fein zubereitet, die Wirtin aufmerksam und flink, der Wein gut – wir waren rundherum zufrieden.

Samstag 13. April 2024 La Caquerelle – Col de la Croix – Seleute – St. Ursanne
Auch der Samstag war strahlend schön. Wir starteten über taubedeckte Wiesen, vorbei an blühenden Kirschbäumen, und setzten unseren Höhenweg auf dem Rücken der nördlichsten Jura-Kette fort. Schon nach 1 Std erreichten wir den höchsten Punkt des Tages bei Montgremay (940 m ü.M.) und genossen den Ausblick über die Jurahöhen, den Chasseral, die Hasenmatt, bis zu den Alpengipfeln. Weiter ging es durch Wälder und Felder, oft auf schmalen Fusswegen, oft durch den Wald, immer wieder mit Ausblicken auch gegen Norden auf die Ajoie und auf die Vogesen. Ein leichter Abstieg zum Col de la Croix, dann ein kurzer, aber schweisstreibenden Gegen-Anstieg hinauf nach «Sur Plainmont», wo wir bei einer Kapelle unser Mittags-Picknick mit kleiner Siesta und grosser Aussicht genossen. Weiter ging es auf dem Bergrücken durch den schönen Jura-Wald. Nach einer halben Stunde bogen wir links ab und stiegen hinunter zum Dorf Seleute und weiter Richtung St. Ursanne am Doubs. Es wurde ungewohnt warm, und etwas anstrengend zu gehen, obschon es meistens bergab ging und der Weg oft im Wald verlief. Ich war jedenfalls froh, als wir unser Tagesziel St. Ursanne erreichten. Das mittelalterliche Städchen lag idyllisch in der Nachmittags-Sonne und lud ein zum herumschlendern, Kloster und Kirche besichtigen, über die Steinbrücke des Doubs gehen, Glacé essen, Kafi und anderes trinken, im Schatten auf kühlen Steinbänken sitzen und träumen. Gegen Abend holte uns unser Taxi ab und brachte uns zurück nach la Caquerelle. Den Apéro nahmen wir draussen in der Abendsonne, bevor wir das feine Nachtessen genossen, wiederum serviert von unserer freundlichen und flinken Wirtin. Wir fühlten uns wohl in der Caquerelle. Die Abrechnung, die Beni uns präsentierte, trübte diesen Eindruck keineswegs.

Sonntag 14. April 2024 Clos du Doubs  –  St. Brais
Früh brachte uns das Taxi wieder hinunter zur Doubs-Schleife bei St. Ursanne. Noch bevor die Sonne den Talboden erreichte, wanderten wir durch die Frühlings-Wiesen, immer orografisch links des Doubs talaufwärts. Bald schon tauchten wir in den Wald ein. Mal rauschte das Wasser des Doubs und glitzerte durch die Bäume, mal lag es still und dunkel im Schatten. Auf den Wiesen blühten Obstbäume, im Wald zeigte sich erstes hellgrünes Laub. Wo das Tal eng war, bedeckten gelbgrüne Moos-Polster alle Baumstämme, hingen von Ästen und Sträuchern herunter, leuchteten im Gegenlicht. Der schmale Fussweg schlängelte sich kilometerweit durch einen Märchenwald. So hätten wir noch lange weiter wandern mögen. Vor dem Mittag erreichten wir bei «Sous les Roches» einen Picknickplatz. Wir assen ein bisschen, aber auf Anraten von Doris nicht zu viel, denn nun folgte der Ausstieg aus dem Märchental. Von «La Charbonnière» am Doubs ging es hinauf auf die rauen Freiberge, auf den Bergrücken von St. Brais (967 m ü.M.), wo wir den Bus um 14.36 h erreichen wollten. Immerhin kam nun etwas Wind auf, der zusammen mit dem Schweiss ganz gut kühlte. Der Aufstieg lief wie geschmiert, sodass wir kurz vor 14 Uhr in St. Brais ankamen. Das Dorf liegt zuoberst auf dem Bergrücken, ebenfalls auf der Wasserscheide zwischen Doubs und Haute Sorne, Mittelmeer und Nordsee. Die Restaurants waren geschlossen. Wir assen vor der Kirche unsere Mittags-Picknicks fertig, bis pünktlich unser Bus kam, der gute Anschlüsse ins Freiamt bieten sollte.

Auf der Heimfahrt gab es einen Zugs-Ausfall. Wir strandeten vorläufig in Grenchen Nord und entschlossen uns, durch Grenchen zu wandern, nämlich vom Bahnhof Nord zum Bahnhof Süd. Bei der Wanderung durch das sonntäglich ruhige Grenchen konnten wir uns sanft aus dem Jura-Zauber lösen. Auch in der Stadt funktionierte die Navigation perfekt. Die Restaurants waren auch hier geschlossen, so berücksichtigten wir den Bahnhofs-Shop. Mit 1 Std. Verspätung kamen wir glücklich nach Hause.

Doris hat uns eine wundervolle Frühlings-Wanderung ausgetüftelt, über die weiten Jura-Höhen, durch die Frühlings-Wiesen und –Wälder, zum charmanten Hotel La Caquerelle, und durch das Märchental des Doubs. Es war perfekt organisiert und super geleitet. Vielen Dank Doris und allen, die daran beteiligt waren!


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