Da die Gletscher im südlichen Wallis sehr schlecht eingeschneit sind, haben wir die Osterskitouren ins Etzli-Gebiet verlegt. Am Karfreitag fahren wir mit dem Zug via Andermatt/Oberalp nach Rueras. Der Start bei sommerlichen Temperaturen ist nicht ganz passend. Wir steigen durch das Val Mila auf. Nach der Steilstufe oberhalb der Alp Paliu Cotschna drehen wir in Richtung Chrüzlistock ab, jedoch ist das Spuren im tiefen, weichen Schnee eher mühsam. Als auch noch Wolken den Gipfel verdecken, streichen wir den Chrüzlistock und steigen noch die restlichen Meter zu den Mittelplatten auf und gelangen dann heil durch den schweren Schnee in die Etzlihütte.
Das Wetter hält sich nicht an die Prognose. Statt schönem Wetter sitzen wir abends im dichten Nebel. Wird die Schneedecke über Nacht zumindest ein bisschen auskühlen? Nach dem Frühstück um 7.00h starten wir trotz einiger Wolkenfetzen in Richtung des Piz Giuv (3096m). Obwohl der Schnee bei der Hütte noch weich ist, haben wir viel Glück und finden gute Verhältnisse im Aufstieg vor. Die Schlüsselstelle ist das Couloir zum Hälsigrat, welche mit einem Fixseil entschärft ist. Danach steigen wir noch ca. 80 Höhenmeter mit den Skis auf und die restlichen Meter über einen unschwierigen Blockgrat zu Fuss auf den Gipfel. Nach der Gipfelrast entscheiden wir uns, wieder dem Aufstieg entlang runterzufahren, da die Variante über die Fuorcla Piz Nair gestern von einer Bergsteigerschule gepflügt wurde. Somit am Hälsigrat nochmals der Abstieg durch das Couloir. Anschliessend geht es in tollem Schnee mit bis zu -150 Höhenmetern/Minute runter in die Müllersmatt und dann wieder die 50 Höhenmeter hoch in die Etzlihütte, welche wir bereits um 12.30h wieder erreichen. Zum Glück, den bald steigen Wolken auf und hüllt alles in Nebel. Wir verbringen den Nachmittag mit Übungen zu Knoten und zum Abseilen auf der Terrasse der Etzlihütte. Nach dem Abendessen verstärken wir das Hüttenteam und helfen beim Abtrocknen in der Küche.
Der Ostersonntag zeigt sich dann von der besten Seite. Diesmal ist das Frühstück um 6.00h. Zwar noch im Schatten aber bei strahlendem Wetter steigen wir zu den Mittelplatten auf und dann geht es weiter auf den Chrüzlistock Nordgipfel (2709m), welchen wir ca 9.15h erreichen. Nach der Znünipause gehen wir zurück in den Sattel und kraxeln auch noch auf den Südgipfel (2717m). Wir sind früh dran, was bei dem warmen Wetter günstig ist. Bei der Abfahrt haben wir nach dem ersten Hang fast einen Gehörschaden – der Schnee ist noch pickelhart. Ab der Plaun Grond aber finden wir tollen Sulzschnee vor und sind im Nu wieder im Val Mila auf 1722m unten, wo der Schnee zu Ende ist. Zu Fuss geht es wieder runter zum Bahnhof Rueras und bald schon sind wir mit der Bahn zurück im frühlingshaften Freiamt.
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