Skitouren ab Cabane Arpitettaz

Detailinformationen

Datum: Fr, 02. Apr. 2021
Aktivität: Skitour
Schwierigkeit: ZS
Leitung: Markus Gerber
Tourauschreibung:
Skitouren ab Cabane Arpitettaz

Skitouren ab Cabane Arpitettaz

Tourenbericht

Donnerstag, 1. April 21 – Aufstieg von Zinal in die Cabane d’Arpitettaz (2786m)

Nach einer turbulenten Zeit der Tourenplanung in Folge Corona starten wir schlussendlich zu Dritt (Claudia, Judith, Markus) zur Tour. Um 9.45h steigen wir in Zinal (1674m) aus dem Postauto . Schönes Wetter und geringe Lawinengefahr sind prognostiziert – erwartungsvoll starten wir aufwärts ins Val Zinal, zunächst auf der Loipe, danach auf einem Strässchen bis wir auf 1900m links in Richtung Arpitettaz abbiegen.  Anschliessend geht es durch lichte Wälder und auf/neben dem Bach entlang. Nach der Mittagspause werden die Hänge steiler und bei hohen Temperaturen schrauben wir uns zur Hütte hoch, welche wir gegen 14h erreichen. Wir geniessen den schönen Nachmittag und schwatzen mit den Anwesenden der Sektion la Dôle. Die Hütte ist klein aber fein.

Karfreitag, 2. April 21 – Pied de l’Arête Young du Weisshorn (3576m), Crête de Milon, Aufstieg in die Cabane de Tracuit (3259m)

Um 6.00h gibt es Frühstück und eine knappe Stunde später sind wir unterwegs zum Fuss des Weisshorns. Bei kalten Temperaturen steigen wir im Schatten des Weisshorns über den Gletscher bis zu unserem Ziel auf. Der eindrücklichen Spalten wegen gehen wir dabei am Seil. Erst bei der Abfahrt zur Crête de Milon kommen wir in den besonnten Bereich. Zu Fuss und die letzten Meter in leichter Kletterei steigen wir in auf die Krete und somit auch den riesigen Kessel der Tracuit. Eine kurze Abfahrt und wir erreichen eine Ebene unterhalb der Tracuit-Hütte. Beim Aufstieg in die Hütte (450 Höhenmeter) wird es richtig heiss. Wir erreichen diese um 13.00h.

Samstag, 3. April 21 – Bishorn (4151m), Abfahrt in die Turtmannhütte (2524m)

Wiederum ist um 6.00h das Frühstück. Um 6.45h starten wir bei tiefen Temperaturen und mässiger Bise (Bishorn!) mit den Fellen an den Skis in Richtung Gipfel. Überflüssiges Material haben wir in der Hütte deponiert. Nicht allzuschnell, jedoch ohne Pause steigen wir über harten Schnee, grosse Zastrugis und einige Gletscherspalten bis in die Sonne auf 4000m hoch. Nach einer kurzen Pause sind wir bald am Skidepot und steigen die letzten Meter auf den Gipfel, welchen wir um 10.15h erreichen. Zum Glück flaut der Wind auf dem Gipfel kurz ab und wir haben Zeit für einige Fotos und geniessen die Aussicht. Fast alle 4000er der Schweiz sind sichtbar – nur das Matterhorn versteckt sich hinter dem zum greifen nahen Weisshorn. Beim Anblick dessen Nordgrates läuft und das Wasser im Munde zusammen…

Die Abfahrt über knallharten Schnee ist nichts schönes, jedoch sehr effizient. Schnell sind wir in der Tracuit zurück. Nach einer kurzen Pause packen wir das dagelassene Material ein und Fahren am linken Rand des Turtmanngletschers ab. Nach dessen Querung müssen wir auf ca. 2780m wieder anfellen und den Brunegggletscher bis auf ca. 2940m hochsteigen. Felle weg, eine steile Querung und wir fahren die nördliche Zunge des Brunegggletschers ab, zum Schluss durch eine Bachrunse und landen ca. 100m unter der Turtmannhütte. Zum dritten Mal fellen wir an und sind um 13.30h in der Turmannhütte.

Ostersonntag, 4. April 21 – Pipjispitz (3078m), Jungtaljoch (3219m), Abfahrt nach Jungen (1954m)

Gäng wie gäng ist um 6.00h das Frühstück – gegen 7.00h starten wir den letzen Tag unserer Tour – gleich hinter der Hütte steigen wir in Pipjital hoch – ein Tal voller Täler, Ebenen und Senken. Auf und ab folgen wir den Spuren ostwärts. Es folgt als erste Herausforderung der Aufstieg in die Pipjilücke. Der harte Schattenhang ist bis 45° Grad steil. Es ist keine nutzbare Spur vorhanden.  Konzentriert, mit Harscheisen und vielen Spitzkehren erklimmen wir die Lücke. Das nachfolgende Paar steigt den Hang ab der Hälfte mit Steigeisen hoch.

Eine kurze Abfahrt mit einigen Pulverschwüngen bringt uns bis ca Punkt 2886, wo wir wieder anfellen. So erreichen wir den Brändjigletscher am Fuss des Jungtaljochs – der zweiten Herausforderung. Ab der Hälfte des Hangs mit bis 45° Steilheit liegt nur noch teilweise Schnee – wir montieren die Steigeisen, binden die Skis auf und klettern im Schnee, auf Felsen und Geröll in die Höhe. Bald ist das Jungtaljoch erreicht. Eine kurze Pause und wir machen uns bereit für die Schlussabfahrt nach Jungen.

Die obersten Schwünge zeigen noch Resten von Pulverschnee, dann folgt eine Querung mit Hartschnee bis Pkt 2751, anschliessend hat die Sonne genug gewärmt und wir geniessen tollen Sulzschnee. Ab der Alp 2388m müssen wir etliche Male die Skis tragen, können aber einem Bachlauf folgend bis fast 1900m runterrutschen. Auf beinahe horizontalem Weg erreichen wir die Alp Jungu und wähnen uns gleichzeitig im Sommer. Judith bleibt auf der Alp und mit Glück können wir ohne Wartezeit die Bahn nach St. Niklaus besteigen – um 17.30h sind wir zu Hause.


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