Fotos: Regula
Am Nachmittag steigen Marcel und Regula gemütlich bei bedecktem Himmel von der Postauto-Haltestelle beim Furkapass Richtung Sidelenhütte hoch und kommen in den Nepali-Highway. Dieser leitet einem ohne nennenswerte Steigungen an den Flanken des Bielenhorns entlang in rund zwei Stunden Wanderzeit zur Albert-Heim-Hütte. Seinen Namen verdankt der Weg gemäss dem SAC einstigen nepalesischen Mitarbeitern auf beiden Hütten. Diese suchten nach dem schnellsten/einfachsten Weg, um sich gegenseitig zu besuchen und etablierten dabei die nun als «Nepali Highway» bekannte Route.
Um 4.30 ziehen wir los Richtung Tiefengletscher. Der Wettergott ist mit uns und der Nebel verzieht sich. Der Tiefengletscher hat viele grosse offene Spalten, so dass unsere Routenwahl viel weiter links, als die vom SAC empfohlene Hochtourenroute, ausfällt. Der obere Teil ist auch etwas heikel, die schmalen Übergänge zwischen den grossen Spalten sind gut sichtbar. Die Aussicht ist herrlich, der Sonnenaufgang unbeschreiblich schön. Wir kommen an ein Felsband und finden Kristalle und Rauchquarze. Freudig packen wir diese in unsere Rucksäcke. Der Nordgrat ist trocken aber sehr brüchig. Fortuna ist mit uns und wir sind die einzige Seilschaft heute. Glücklich erreichen wir den Gipfel. Via Galengrat steigen wir südwärts zur Abseilstelle. Sechsmal Abseilen und schon sind wir auf dem Sidelengletscher, oder was davon noch übrig ist. So steigen, beziehungsweise rutschen wir über Geröll und Eis zum Sidelenbach, dann hinauf zur Sidelenhütte, wo wir wieder zum Hüttenabstiegsweg kommen. Wir sind froh, dass wir das Auto am Vortag schon bei der Postautohaltestelle beim Furkapass parkierten, denn die ÖV fährt heute nicht mehr. Eine strenge Tour mit super Wetter und megamässigen Eindrücken bleibt uns in Erinnerung.
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