Skihochtourentage Zermatt mit Hans Berger

Donnerstag 19 April 2018:  Pfulwe 3314m
Nach der Aufregung die Tage kurz vor der Tour, weil Saas Fee den Winterbetrieb der Bergbahnen bereits eingestellt hatte und der Start deshalb kurzerhand nach Zermatt verlegt werden musste, fand sich die ganze Gruppe pünktlich um 7Uhr am Bahnhof Visp zur gemeinsamen Weiterfahrt nach Zermatt mit der MGBahn ein. Das waren Roland Hausheer, Claudia Göller, Peter Casillo und Hans Berger aus der Sektion Lindenberg. Zusätzlich mit dabei sind Silvia Schmid, Stefan Gemperli, Chris Erni und Rotger Barich.

So standen wir kurz nach 9 Uhr bei der Bergstation Blauherd (2574m) oberhalb Zermatt auf den Skis zum Abmarsch bereit. Erst ging es ein paar Höhenmeter bergab, bevor es dann zum heutigen „Ersatzgipfel zum Allalin″ dem Pfulwe (3314m) ging. Darauf folgte eine herrliche Abfahrt in perfektem Frühjahrsschnee runter zur Täschalp. Ab kurz vor Ottafe (2200m) ging es dann nochmals mit 500 schweisstreibenden Höhenmetern an praller Nachmittagssonne zur Sache hoch bis zur Täschhütte (2701m). Nachdem der Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung gebracht war, konnten wir den Rest des schönen Tages draussen vor der Hütte geniessen.

Freitag 20 April 2018:  Alphubel 4206m
Um 4 Uhr sassen wir bereits am Frühstückstisch. Immerhin stand der Alphubel heute auf dem Programm! Ab der Hütte ging’s direkt hoch zum Alphubelgletscher durch den Übergang am Alphubeljoch, Richtung Gipfel. Nach ca 150 Extrahöhenmetern für Chris wegen einer zu Tale schlitternden Brille, erreichten wir den Alphubel (4206m) um ca 11h30. Der Rundblick von dort ist einfach nur phänomenal! Weil es oben doch ziemlich stark windig war, zogen wir uns schnell wieder zurück in etwas tiefere Lagen, wo es doch schnell wieder recht angenehm wurde. Nach einer langen Abfahrt über den Feegletscher vorbei an Felskinn gab es noch einen Gegenanstieg von etwa 200 hm zur Britanniahütte zu bewältigen. Für die nächsten zwei Nächte war dies unser Domizil. Die Hütte war beide Nächte bis auf den letzten Platz voll. Der Trubel war gross. Trotzdem, dank dass die Hütte sehr gut organisiert ist, war uns rundum wohl dort.

Samstag 21 April 2018: Rimpfischhorn 4199m
Heute stand das Highlight der Tour auf dem Programm. Zuerst geht es recht ruppig runter zum Hohlaubgletscher. Dann zügig über den Allalingletscher, vorbei am Allalinpass und weiter über den steilen Mellichgletscher hoch zum Skidepot am Rimpfischsattel. Die letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel gingen wir mit Steigeisen und Pickel in zwei Seilschaften. Erst geht es über ein kurzes Firnfeld hoch bis zur Querung in die Felsen, danach in abwechselnder Kletterei im III Grad in Firn und Fels weiter. An einigen exponierten Stellen gibt es Schlingen zur Absicherung. Kurz vor dem Hauptgipfel des Rimpfischhorn (4198m) ist noch eine ziemlich ausgesetzte Querung zu meistern. Diese schöne Kletterei war das Sahnehäubchen des Tages, obwohl es bei der einen oder anderen Stelle doch ganz schön luftig war… Mehr oder weniger, mit zwei kurzen Gegenanstiegen, ging es anschliessend zurück zur Britanniahütte, wo wir den Nachmittag auf der Sonnenterrasse ausklingen lassen konnten.

Sonntag 22 April 2018:  Strahlhorn 4190m
Heute fehlte noch das Strahlhorn auf dem Rückweg nach Zermatt. Einmal mehr ging es wieder früh los. Zu Anfang auf gleichem Weg wie gestern, dann geradeaus weiter Richtung Adlerpass. An diesem zogen wir links über eine steile Flanke vorbei, hoch bis zum flachen Rücken und dann in angenehmer Steigung bis kurz unter den Gipfel. Die letzten Meter überwinden wir noch mit Steigeisen. Und schon stehen wir auf dem Strahlhorn (4190m). Gerade noch rechtzeitig bevor der grosse Trubel losging und X-Gruppen den Gipfel in Beschlag nahmen! Etwas unterhalb gab es dann noch einmal Geografie- Unterricht über das grandiose Panorama, bevor es dann steil und hart auf den Adlergletscher Richtung Zermatt runter ging. Nach einer ausgiebigen Rast ging es weiter auf herrlichen Sulz den Adler- und Findelgletschers runter bis nach Gant (2222m). Dort lud Hans noch zur Fahrt mit dem Sessellift hoch zum Ausgangspunkt Blauherd (2574m) ein, von wo es in rasanter Fahrt über die Skipiste nach Zermatt (1620m) ging und nach beinahe 3000 Höhenmetern endete. Nach einem gemütlichen Abschlusstrunk und herzlicher Verabschiedung in einer Gartenwirtschaft trennten sich dann unsere Wege.

Im Namen aller kann ich sagen, dass wir wunderschöne vier hochalpine Frühlings-Skitourentage mit einer sehr gut harmonierenden Gruppe geniessen durften. Wir erlebten schöne Abfahrten mit fast ausschliesslich super Schnee. Dies natürlich dank dem Gespür von Hans, wo gerade der besten Verhältnisse zu finden sind. Besten Dank an die ganze Truppe und vor allem an Hans für die Vorbereitung und Führung der Tour durch eine Welt, weitab gewohnter Umgebung. Nicht zuletzt hatten wir unglaubliches Glück mit dem schon fast dekadenten Blau über die ganzen Tage!

Die Videos könnt ihr bis Ende Mai herunterladen. Online ist es etwas ruckelig.
Eberhard

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