Tourenwoche Valpelline, Dent d‘Herens 4002 m *

Detailinformationen

Datum: Mo, 02. Apr. 2018
Gruppe: Sektion
Aktivität: Skitour
Schwierigkeit: ZS
Leitung: Ignaz Brunner
Tourauschreibung:
Tourenwoche Valpelline, Dent d‘Herens 4002 m *

Tourenwoche Valpelline, Dent d‘Herens 4002 m *

Tourenbericht

Skitourenwoche Valpelline

Die Wetterberichte und Lawinensituationen vor und über die Ostertage waren gar nicht gut, denn es hatte die verschiedensten Tiefes über Europa. Ignaz Brunner unser Bergführer hat vom Grossglockner bis über den Mont Blanc die Situationen überprüft, ob er die Skitourenwoche in einem anderen Gebiet durchführen soll. Der Hüttenwart vom Rifugio Prarayer hat grünes Licht gegeben, dass der Hüttenanstieg sicher sei, denn die Lawinen auf dem Hüttenweg seien alle unten.

Ostermontag 2. April

Morgens um sieben ist Abfahrt, mit zwei Autos in Wohlen und eines in Sarnen. Erster Treffpunkt mit Kaffeehalt ist die Autobahnraststätte Gruyéres. Zur gleichen Zeit treffen alle 3 Autos ein. Wir Ignaz Brunner, Silvia Zbinden, Claudia Göller, Anita Schertenleib, Hildegard Abt, Kurt Stierli, Othmar Huwyler, Johannes Brunner, Patrick Senn, Andy Brun, Ueli Hartmann, René Schmid freuen uns auf eine schöne Skitourenwoche. Die Fahrt geht weiter via Martigny, durch den Tunnel vom Grossem St. Bernhard, Valpellinital nach Bionaz. Im Rifugio Alpe Rebelle 1’606 m geniessen wir einen Teller Pasta bevor der Aufstieg zur Rifugio Prarayer 2’005 m beginnt. Mit allen Auf- und Abstiegen sind es nur 680 Hm. Zuerst hinauf zum Stausee und dann dem See entlang zu unserer Unterkunft. Die gesamte Strecke ist 11.5 Km lang und wir queren die viele Lawinenkegel bestückt mit Steinen Dreck und Lärchenbaumstämmen die wie Zündhölzer herumliegen, darum müssen wir die Ski viele male über die Baumstämme tragen. Wir werden vom Hüttenwart (Hotelier) mit Personal erwartet. Ausser uns ist noch eine fünfer Skitourengruppe im Hause. Nach dem guten und reichhaltigen Nachtessen testen wir die Betten.

Dienstag 3. April

Ach je, bei Tagwacht hat es Nebel. Das Wetter kann sich heute noch bessern. Nachdem die Bäuche mit Morgenessen gefüllt sind, geht’s vom Rifugio hinunter zum Stausee, über den mit Schnee überdeckten Bach und durch den Wald bergauf zur Alp Valcornière, durchs Tal Valcornière, Chardonney auf den Col Dôme du Tsan 3’264 m. Ignaz ist sehr vorsichtig und hat uns immer im Gelände unter 30 Grad Neigung im mehr oder weniger dichten Nebel auf den Col geführt. Hier windet es stark und die Fernsicht ist null, darum lassen wir die Besteigung des Gipfels. Mit recht guten Schneeverhältnissen fahren wir wie beim Aufstieg in zwei sechsergruppen Talwärts. Auch heute geniessen wir ein gutes Italienisches Nachtessen, bevor wir müde schlafen gehen.

Mittwoch 4. April

Juhui, bei Tagwacht hat es blaue Löcher, hoffentlich werden diese heute noch viel grösser. Nach dem geniessen des Morgenessens geht’s zur nächsten Alphütte und dann bergauf. Wir überqueren auf einer sehr schmalen Brücke das Bachtobel und via Alp Garda steigen wir im Nebel mit Wind und Schneefall bergauf durchs Comba d’Oren in der Nähe der Rifugio Nacamuli oder Rif. Col Collon vorbei auf den Col Collon 3’074 m. Es windet, schneit und wir sind im dicken Nebel eingehüllt. Die Entscheidung ist schnell gefällt. Felle weg und runter wo es wärmer ist. In der Nähe der Aufstiegsspur führt Ignaz die zwei sechsergruppen sicher Talwärts. Den Rest des Nachmittags verbringen wir in der warmen Wirtsstube. Während des Nachtessens können wir zwei Schneehasen zusehen wie sie vor dem Haus den nahenden Frühling spüren und im Schnee miteinander spielen. Wie die letzten zwei Tage geniessen wir auch heute das gute Nachtessen.

Donnerstag 5. April

Aus dem Bett, denn es ist wolkenloser blauer Himmel. Nach dem Morgenessen geht’s direkt bergauf via Dere la Vieille Richtung Gletscher de Bella Tsa. Der fast verschwundene Gletscher ist mit dem vielen Schnee sehr gut eingeschneit und wir kommen zügig vorwärts. Auf dem Col de Bella Tsa 3’044 m ist für uns das Ende des Aufstieges, denn wegen der herrschenden Lawinensituation lassen wir die Besteigung des Châteaux de Dames 3’489 m. Wir geniessen die Sonne und die herrliche Fernsicht, bevor wir im Pulverschnee die Hänge verzieren dürfen. Alle geniessen die super Abfahrt hinunter bis zur Unterkunft. Auch heute waren wir ganz allein in diesem Gebiet. Morgen ist gutes Wetter angesagt, es sind heute Abend 34 Personen beim Nachtessen, darum ist im Speisesaal etwas mehr Lärm. Trotz des Stimmengewirrs in verschiedenen Sprachen geniessen wir das feine Nachtessen.

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Freitag 6. April

Strahlend blauer Himmel und nach dem geniessen des Morgenessens starten wir mit nicht allzu schweren Rucksäcken via Dere la Vieille Richtung Rifugio Aosta 2’781 m. Im frühen Nachmittag treffen wir beim Rifugio Aosta ein und den Rest des Nachmittags geniessen wir im Schnee, die Sonne vor der Hütte. Nach dem Nachtessen geht’s zum Schönheitsschlaf, denn morgen wollen wir Dent d’Hérens in Angriff nehmen.

Samstag 7. April

Morgens halb fünf hören wir Ignaz Stimme: Guten Morgen, Aufstehen es ist sternenklar. Schnell in die Skikleider, denn es ist kalt im Schlafraum. Nach dem Morgenessen geht’s im Licht der Stirnlampe und den aufgebundenen Ski, dem von Johannes montierten Fixseiles runter bis es nicht mehr so steil ist und wir die Ski anschnallen können. Über den Lawinenkegel und der Aufstieg kann beginnen. Um halb elf stehen alle 12 Personen auf dem Wintergipfel vom Dent d’Herens 4’010 m mit strahlendem Sonnenschein, Windstill und herrlicher Fernsicht zu den Walliser 4’000er. Über dem Aostatal ist eine Wolkendecke, der Grand Paradiso und Mont Blanc ist ganz leicht verschleiert. Ein junges Paar aus dem Berner Seeland geniesset heute mit uns den Gipfel, es sind diese Woche die ersten Personen die am gleichen Tag, das gleiche Gipfelziel hatten, sie kommen direkt von der Rifugio Prarayer. Juhui, wir können die Abfahrt auch ohne Pulverschnee geniessen. Zuoberst ist der Schnee hart und griffig weiter unten etwas aufgesulzt und so sind wir schnell die 2000 Hm weiter unten beim Rifugio Prarayer. Den Durst löschen wir an der Bar, das restliche Gepäck in den Rucksack und jetzt fängt die Schinderei an. Zuerst dem See entlang über all die Lawinenkegel und dann im Sumpfschnee hinunter ins Tal. Nach den 2’400 Hm Abfahrt und der 22.65 km Distanz treffen wir etwas ausgepumpt bei den Autos ein. Im Rifuigo Alpe Rebelle löschen wir unseren Durst und dann fahren wir via Grosser St. Bernhardtunnel, Martigny bis zur Autobahnraststätte Gruyères wo wir alle zusammen Nachtessen. Anschliessend verabschieden wir uns gegenseitig und fahren nach Hause wo wir um ca. 23 Uhr eintreffen.

Ignaz: Wir 11 Teilnehmer/innen Danken Dir von Herzen für die gute und umsichtige Vorbereitung und Durchführung der super Skitourenwoche. Du hast sehr gute Arbeit bei der Vorbereitung und Durchführung der Tourenwoche geleistet. Vor Ostern: Soll, kann oder muss ich die Tour in ein anderes Gebiet verschieben. An Ostern: Was soll ich, die Tourenwoche wie vorgesehen oder Plan B Durchführen? Das Resultat: Wir konnten eine sehr schöne Skitourenwoche in bester Gesellschaft und Harmonie geniessen. Was will man mehr: nichts. Nochmals Danke, Ignaz und allen die mit dabei waren, wir haben die Tage im Schnee genossen.


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